Team CATAN

Christian Boochs
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Wir haben das Ziel erreicht

Wir können es selbst noch kaum glauben, aber wir haben es tatsächlich geschafft. 12 Tage nach unserem Start in Jaisalmer, ganz im Westen Indiens, machten wir uns heute morgen auf unsere letzte Etappe nach Shilong, dem Schottland Indiens, wie man uns sagte. Wir erfuhren dann auch relativ schnell weshalb die Stadt den Namen bekam. Wir haben Guwahati noch am Vormittag verlassen und waren mit dem Ziel angetreten am frühen Nachmittag im Ziel anzukommen. Die Berge rund um Guwahati machten uns aber sehr schnell klar, dass dem nicht so sein würde. Wir mussten teilweise Angst haben, mit den Rikschas stehen zu bleiben, so steil war der Anstieg. Selbst von allen möglichen Trucks wurden wir überholt. Um nicht kurz vor Ende des Trips noch einen Motorschaden zu bekommen, entschieden wir uns unsere stündlichen Pausen in halbstündliche Pausen zu ändern. Diese gaben uns die Gelegenheit, auch viele andere Teilnehmer des Rickshaw Runs zu treffen, die ebenfalls wie wir dem großen Zieleinlauf entgegensehnten. Als wir endlich die Stadtgrenzen Shilongs erreichten, ging leider erst einmal nichts mehr. Wir standen mitten im Stau! Wir bewegten uns sogar so langsam fort, dass Mario problemlos aussteigen konnte und entlang der Straße Fotos machte. Nach über einer Stunde langsamsten stop-and-go löste sich der Stau allmählich auf und wir machten uns auf die Suche nach unserem Hotel. Dies lag leider mitten in einer Seitenstraße eines vielbesuchten Marktes. Der treue Blog-Leser weiß, dies bedeutet: enge Gassen, Menschen-, Auto- und Motorradgewimmel. Wir, als mittlerweile erprobte Fahrer, schafften es aber auch in diesen engen Marktgassen, problemlos unsere Rikschas zum Hotel zu manövrieren. Nach dem Check-In machten wir uns schnell wieder auf zum Ziel unserer langen Reise, dem Parkplatz des Cricket-Stadions in Shilong. Dieses Ziel sollte sich aber als nahezu unauffindbar herauskristallisieren. Wir fuhren bestimmt zweimal um das ganze Stadion herum bis wir einen Eingang entdeckten durch den wir fahren konnten, um die Ziellinie zu erreichen. Mit Bravour schafften wir das gerade noch so vor Einbruch der Dämmerung. Unser Plätze: 58 bis 61. Doch die Platzierung war zweitrangig. Was zählte war, dass wir als Team den Rickshaw Run mit allen Teilnehmern beendeten! Am Abend bekamen wir dann auf der Abschlussveranstaltung sogar noch Preise verliehen. Einer davon war dafür, dass uns ein anderes Team in Boko bei einem Schulbesuch die Eskorte von ca. 150 Lehrern und Mitarbeitern des Don Bosco Institut entwendet hatte und fälschlicherweise durch die Stadt gefahren wurden. Als der Fehler bemerkt wurde, war das Gelächter groß und die Eskorte machte sich direkt auf die Suche nach dem echten Catan-Team. Ein Hoch auf die Freundlichkeit der Inder!

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Katja Ermitsch
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Guwahati, unser letzter Zwischenstopp

Der vorletzte Tag unserer Reise ist ganz den verschiedenen Projekten gewidmet, die in den letzten Jahren Dank des unglaublichen Engagement von Childaid Network und Don Bosco entstanden. Früh Morgens machen wir uns auf den Weg nach Guwahati. Wir planen auf dem Weg dorthin bei verschiedenen Schulen zu halten, um uns diese anzuschauen. Noch immer ist es für uns surreal mit welcher Herzlichkeit und Freude die Kinder und jungen Erwachsenen uns überall empfangen. Diese Momente sind es, die uns die Müdigkeit und die Strapazen der letzten 2 Wochen vergessen lassen.

Die überall präsente Gastfreundschaft erreicht in Guwahati ihren Höhepunkt als wir zu unsere Unterkunft für die heutige Nacht fahren, die Don Bosco Universität. Wir dürfen uns kurz frisch machen und werden dann zu einer Art Freilichtbühne geführt. Kaum stehen wir auf der obersten Stufe, jubeln uns die Studenten der Universität zu. Winkend steigen wir die Treppen hinab und setzen uns in die erste Reihe. Es ist kaum vorstellbar, dass sie wirklich uns meinen. Erst jetzt sehen wir ein riesiges Banner auf der Bühne, dass unsere Gesichter zeigt und uns in Guwahati willkommen heißt. Nach einem Begrüßungssong folgen mehrere Reden. In diesen werden wir mit "unsere Freunde" oder "the Catans" angesprochen. Während wir einzeln vorgestellt werden, überreichen uns einige Studentinnen den landestypischen Begrüßungsschal. Mehr von der kulturellen Vielfalt Nordostindiens erleben wir bei den anschließenden Tänzen aus den verschiedenen Stämmen. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Zur großen Freude aller Studenten, werden wir zum Schluss aufgefordert, auf die Bühne zu kommen und gemeinsam mit allen Tänzern den Boogie zu tanzen. Eine Herausforderung, die wir mit Bravur meistern! :D So geht ein sehr ereignisreicher Tag zu Ende, der voller Eindrücke und neuen Erkenntnisse über die Minderheiten Indiens steckt.

Christian Boochs
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Endlich in Assam

Unsere Tour sollte uns heute in den Bundesstaat Assam führen - der letzte Bundesstaat auf unserem Roadtrip. Schon in zwei Tagen ist die ganze Reise vorbei und wir müssen unsere liebgewonnenen Weggefährten wieder abgeben. Liebgewonnen haben wir sie auch deshalb, weil sie bis auf die eine Ausnahme vor zwei Tagen uns immer treu zu unserem Tagesziel gebracht haben.

Wir hatten uns zu früh gefreut: Auch heute kamen wir später los als geplant. Doch dieses Mal lag der Fehler im Detail. Wir hatten alle Rickschas aufgetankt bis auf jene, die gestern in der Reparatur war. Genau diese hatte dann auch heute einen Notstopp. Nachdem alle schon das Schlimmste erwarteten, kam die Benzinfrage ins Spiel und alle waren sichtlich froh, dass wir nach dem Auftanken weiterfahren konnten.

Unsere Route führte uns also heute durch die Ausläufer des Himalaja, vorbei an Reisterassen und unzähligen Teeplantagen - unbeschreiblich schön! Leider konnten wir das ganze nur wenig genießen, da wir super unter Zeitdruck standen. In Kokrajhar warteten viele Kinder auf uns um uns zu begrüßen und da momentan in Indien Neujahr gefeiert wird, kamen die Kinder nur unseretwegen in die Schule. Kurz vor Ankunft erwarteten uns ca. 50 Motorräder um uns bis zur Schule regelrecht zu eskortieren.

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Ein sehr herzlicher Empfang - wortwörtlich mit Pauken und Trompeten - erwartete uns dann in einer Schule des Don Bosco Institut welches von Childaid Network unterstützt wird. Die Kinder und auch die Verantwortlichen freuten sich natürlich sehr, uns endlich in Empfang nehmen zu dürfen. Atemberaubend schöne Tänze und einige begrüßende Worte später fanden wir uns zum Abschluss der Veranstaltung inmitten hunderter Kindern und tanzten mit ihnen bis es komplett dunkel war.

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Beim Abendessen erzählte uns der Stifter und Vorsitzende von Childaid Network, Martin Kasper, woher die Kinder kommen mit denen wir uns in perfektem Englisch unterhalten konnten. Die meisten dieser Kinder sind in Flüchtlingscamps geboren und hatten kaum eine Perspektive. Doch dank dem Einsatz der Charity-Organisationen können sie ein schöneres Leben realisieren. Für gerade einmal 30 Euro kann ein Kind ein Jahr lang zur Schule gehen und steigert allein damit seine Lebenserwartung um 2 bis 3 Jahre. Spendet auch ihr für mehr Perspektiven in Nordost-Indien unter:

[http://www.catan.de/fuer-fans/catan-events/catan-rickshaw-run-2015#spenden

Katja Ermitsch
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Noch nichtig ganz Kokrajhar

Wir verlassen Siliguri und sind auf den Weg nach Kokrajhar. Weit kommen wir jedoch nicht. Eine unserer Rikschas kann nicht mehr beschleunigen. Mehrere Versuche unseres Mechaniker-Duos Kathy und Ron die Rikscha zum Leben zu erwecken, schlagen fehl. Bald wird klar: Dies ist keine kleine Sache und die Rikscha muss von einem Spezialisten angeschaut werden. Unser Team teilt sich auf. Während die einen auf den Mechaniker warten, besorgen die anderen Benzin, Getränke sowie Essen. Mittlerweile ist es so spät, dass wir mit unseren Rikschas Kokrajhar nicht mehr am Tag erreichen würden. Wir beschließen eine weitere Nacht in Siliguri zu bleiben. Eigentlich wollten wir in Kokrajhar Martin, Stifter und ehrenamtlicher Vorstand von Childaid Network und Johnson, CEO von DBI treffen. Als wir die beiden kontaktieren, um ihnen mit Bedauern den Besuch des ersten Projekts abzusagen, beschließt Martin kurzerhand uns zu Helfen und zu uns zu kommen.

Am Abend empfangen uns Martin und Johannes landestypisch in unserem Hotel. So erhält jeder von uns einen weißen Willkommens-Schal mit kunstvollen, roten Stickereien. Diese wurden von Frauen gefertigt, die dank eines der Projekte von Childaid Network nun in der Lage sind, diesem Handwerk nachzugehen und damit Geld zu verdienen. Bei einem gemeinsamen Abendessen haben wir Gelegenheit, nochmal ausführlich über Childaid Network zu sprechen. Das Besondere und interessante an ihrer Projektarbeit ist, dass sie in ihrer Entwicklungsarbeit die Gegebenheiten des Dorfes betrachten und es in der nachhaltigen Förderung miteinbeziehen.

Junge Erwachsene, die nicht die Möglichkeiten hatten zur Schule zu gehen, erhalten die Chance, in einer Abendschule zu lernen. Damit die ausgebildeten Menschen aber nicht in die Städte abwandern, müssen Möglichkeiten geschaffen werden, ihnen zu Hause eine Zukunft zu bieten. So entwickelt die Stiftung zusammen mit lokalen Partnern Gegebenheiten, die es jungen Menschen ermöglichen, ihren Lebensunterhalt vor Ort zu verdienen. Die Stickereien, die z. B. an Firmen verkauft werden, sind ein gutes Beispiel. Gleichzeitig verpflichtet sich das jeweilige Dorf, ein Gebäude für die Schulklassen zur Verfügung zu stellen. Damit aber die "späte" Ausbildung der Kinder nicht noch gefördert wird, zeigt Childaid Network anhand von praktischen Projekten, wie sinnvoll eine frühe Ausbildung ist. Einige der Kinder werden später selbst als Lehrer ausgebildet, um das Vermittelte weiter zu tragen. Ziel von Childaid Network ist es, Dorfgemeinschaften hinsichtlich der Infrastruktur und Ausbildung soweit zu unterstützen, dass sie in einigen Jahren auf eigenen Beinen stehen können. Eine tolle und sinnvolle Sache wie wir finden!

Helft mit, Childaid Network zu unterstützen. Bis zum 18. April ist eure kleine oder große Spende besonders effektiv, denn jede eingehende Spende wird noch einmal verdoppelt! Hier geht es zu unser Projektübersicht und den Spendenknopf:

[http://www.catan.de/fuer-fans/catan-events/catan-rickshaw-run-2015#spenden

Frohes gesundes Neues - nach indischem Kalender :)

Christian Boochs
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Nach einem langen Tag erreichen wir Siliguri

Unsere heutige Route führte uns nach Siliguri im Bundesstaat Westbengalen. In Distanz ausgedrückt bedeutet das: 350 Kilometer, wovon ein Großteil auf dem indischen Highway absolviert werden sollte. Trotzdem ist die Strecke eine Hausnummer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit unter 40km/h.

Die erste tolle Nachricht erreichte uns beim Packen der Rickschas als uns der Rezeptionist eine Tageszeitung zeigte, in der wir mit Bild und Bericht abgebildet wurden.

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Wie bereits erwähnt, hatten wir gestern Besuch von der Presse im Hotel und den beiden Journalisten war unser Aufenthalt ein Zeitungsartikel wert. Die zweite tolle Nachricht erreichte uns dann per Email: Die Hilfsorganisation Childaid Network hat uns mitgeteilt, dass ab dem heutigen Tag bis zum Ende unserer Tour am 18. April jede Spende von einem anonymen Spender verdoppelt werden wird. Wow! Spendet weiter für Childaid!

So verließen wir dann heute morgen mit ein wenig Stolz Darbhanga relativ pünktlich um 7:30 Uhr. Dank eines überaus freundlichen Hotelmitarbeiters, der uns mit seinem Auto aus der Stadt lotste, schafften wir es noch vor 8 Uhr auf die Schnellstraße. Schon in den vergangenen Tagen ist uns aufgefallen, dass sich die Vegetation verändert je weiter wir nach Osten kommen. Nach vielen Getreidefeldern trafen wir nun auch immer öfter auf Reisplantagen und verschiedene Gemüsearten.

Trotz der vielen verschiedenen Landschaften die wir durchfuhren, blieb heute noch genug Zeit für eine Partie CATAN kompakt in der Rickshaw. Da wir bei jeder Rast immer auch einen Fahrerwechsel durchführen, mussten Katja und ich heute unser Spiel unterbrechen. Als wir dann in der nächsten Pause das Spiel wieder aufbauten sahen uns Kinder dabei zu und wirkten ziemlich erstaunt. Die Gelegenheit ließen wir nicht verstreichen um den Kindern zu erklären was sie da momentan beobachten.

Je näher wir unserem Ziel kamen desto näher kamen wir auch der Stadt Darjeeling, welche für ihren Tee sehr bekannt ist. Daher verwunderte es uns nicht, die vielen Teeplantagen am Straßenrand zu sehen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit dann doch noch das Highlight: Wir hatten plötzlich kein Benzin mehr im Tank und blieben liegen. Da die anderen Rickschas uns übers Walkie Talkie nicht verstehen konnten fuhren sie weiter und bemerkten unser Fehlen erst 5 Kilometer später. Zum Glück hatten wir noch Ersatzkanister dabei und konnten kurz drauf unsere Fahrt beenden. Morgen besuchen wir dann das erste Projekt von Childaid welches durch jede Spende unter: [http://www.catan.de/fuer-fans/catan-events/catan-rickshaw-run-2015#spenden](http://www.catan.de/fuer-fans/catan-events/catan-rickshaw-run-2015#spenden) unterstützt wird. Macht mit!

Katja Ermitsch
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Von Varanasi nach Patna und Darbhanga

### Varanasi nach Patna

Wir wollten ein Abenteuer und auf dem Weg nach Patna fanden wir es. Dabei begann unser Tag am Morgen so entspannt, wenn auch früh. Um 5:30 Uhr machen wir uns in Varanasi auf den Weg zum Ganges. Dort wollen wir zum Sonnenaufgang mit einem kleinen Boot die verschiedenen Ghats sehen. Ein Ghat ist eine stufenförmige Uferbefestigung, die jeweils einer anderen indische Gottheit geweiht ist. Über diese gelangen die Gläubigen zum Ganges, dem heiligen Wasser, um darin zu baden und zu beten. Die Ruhe auf dem Fluss ist ein angenehmer Kontrast zu den lauten und vollgestopften Straßen der Stadt. Aus der Ferne hören wir den Gebetsgesang einer Zeremonie. Wie wir von unserem fast nur Indisch sprechenden Guide erfahren, werden am Ufer gläubige Verstorbene in einem offenen Feuer verbrannt und ihre Asche dann über den Fluss gestreut. Das erklärt, warum sich das Wasser eher schmierig anfühlt als ich es kurz vor dieser neuen Erkenntnis berühre. ;) Auf der Rückfahrt dürfen wir unsere Teelichter anzünden, die uns zuvor ein kleiner Junge charmant hartnäckig verkauft hat. Mit der Stimmung, die uns umgibt, fühlt sich der Moment, als wir unsere Teelichter samt unserer Wünsche den Ganges hinab schicken, schon irgendwie feierlich an.

Um kurz nach 10.00 Uhr sind wir bereit, unsere Reise fortzusetzen. Nächste Station: Patna. Um Zeit zu sparen, bitten wir einen Rikschafahrer, uns den Weg raus aus der Stadt zu zeigen. Schnell stellen wir jedoch fest, dass die Straßen statt leerer immer enger und voller werden. Uns bleibt nichts weiter übrig, als um das Leben der Fußgänger, Fahrrad- und Motorradfahrer zu hupen. Es ist laut, stressig und wir sind verzweifelt. Wohin führt er uns? Endlich halten wir. Was wir jedoch sehen, ist eine Sehenswürdigkeit (??) Varanasis, irgendwo in der Stadt! Nach einer nochmaligen, eindringlichen Bitte, uns aus der Stadt zu führen und viel, viel später schaffen wir es dann tatsächlich.

Woran erkennt man eigentlich, dass man zu viel Rikscha fährt? Unsere Erfahrung ist:

a) Die Wahrnehmung verändert sich Vom Bett aus im halb wachen Zustand zu denken, man schlafe gerade in der Rikscha, weil man den Wind des Ventilators für Fahrtwind hält und die weiße Wand für den bewölkten Himmel, ist dabei sicher ein extremer Fall. :)

b) Man beginnt, kleinere Reparaturen an der Rikscha während der Fahrt durchzuführen Ab und zu lösen sich während der Fahrt schon mal Schrauben. Wenn der Rückspiegel plötzlich runterrutscht, heißt es: Schraubenschlüssel raus und den Spiegel wieder befestigen. Bei mindestens zwei Personen in der Rikscha geht das erstaunlich gut.

C) Es gibt kaum noch etwas, dass einen beim Rikscha-Fahren aus der Ruhe bringt. Letztendlich auch die Straßen von Bihar nicht.*

Wieder verlassen wir einen der Bundesstaaten Indiens und kommen nach Bihar. Es wird die anstrengendste Fahrt, die wir je hatten. Sie wirft uns entgegen, was sie hat. Schlaglöcher, eines nach dem anderen. Ein Ausweichen ist nicht immer möglich und damit steigt das Risiko aufzusetzen oder eine Achse zu brechen. Weiterhin kommen uns immer wieder Fahrzeuge entgegen, die lieber auf unserer Spur fahren, weil sie in diesem Moment besser scheint. Auch die abfälligen Teilstücke machen Probleme, da die Rikscha aufgrund unseres Gewichts weniger beweglich ist. Zweimal kommen wir fast von der Fahrbahn ab. Neben uns ein 1-2 Meter tiefer Abhang. Wir kommen nur sehr langsam voran und aufgrund unserer späten Abfahrt aus Varanasi bricht schon bald die Dunkelheit über uns herein. Die Straße wird zum Glück etwas besser. Doch nun kämpfen wir mit der giftigen Luft, denn eine indische Variante der Müllvernichtung ist die Verbrennung des Abfalls - auch von jeglichen Plastikbehältern. Unsere Unterkunft erreichen wir tief in der Nacht. 1630 Kilometer sind bereits geschafft. Kraftlos und müde fallen wir ins Bett.

### Patna nach Darbhanga

Am nächsten Morgen wollen wir uns frühzeitig um 7:00 Uhr auf den Weg machen. Doch eine unserer Rikscha springt nicht an. Ein großer Schreck für uns alle! Wir wissen nicht, ob sie kaputt ist oder einfach nur leer. Gemeinsam schieben wir die Rikscha an, um sie in Fahrt zu starten. Der erste Versuch scheitert. Beim Zweiten klappt es dann. Sie springt an. Es stellt sich heraus, dass die Batterie tatsächlich nur leer war - zum Glück! Während unserer Fahrt müssen wir durch einige Städte. Ein Anschieben auf den dicht gedrängten Straßen scheint dort unmöglich.

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Die Fahrt durch Indien zehrt an unseren Kräften. Es wird immer schwerer, eine Tankstelle mit Benzin zu finden. Wirklich zum Essen kommen wir eigentlich nur am Abend. Ansonsten halten wir uns mit viel Wasser, Mangosaft, Cola und Chips den Tag über fit. Etwas anderes bekommen wir während unserer kurzen Pausen leider nicht. Unser nächstes Ziel ist Darbhanga, das uns sehr freundlich empfängt. Ungläubige Blicke schauen uns an. Die Leute sind aber sehr freundlich und nehmen es eher mit Humor, wenn wir den einen oder anderen Verkehrstau auf der Suche nach unserer Unterkunft verursachen. Ein Reporterteam wird auf uns aufmerksam und folgt uns bis ins Hotel. Dort werden wir über unsere Reise interviewt. Wenn auch dreckig und zerzaust von der Fahrt stellen wir uns bereitwillig ihren Fragen. 1770 Kilometer liegen nun hinter uns.

Katja Ermitsch
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Bihar, sei nett zu uns

Völlig erschöpft kommen wir in Patna an. Selbst die Kraft zum Abendessen reicht nicht ganz aus. Seit 5.00 Uhr sind wir auf den Beinen. Unsere Rikschas entpuppen sich mehr und mehr als wahre Geländewagen! Seit wir in Bihar sind, hat die Strassenqualiät enorm nachgelassen. Die Straßen sind übersät mit tiefen Schlaglöchern. So erinnern wir uns an die Weisheit der Adventurists: "Drei Dinge sind wichtig beim Rikscha fahren: die Hupe, die Bremse und viel Glück. Nie haben wir die drei Dinge besser gebraucht als heute.:)

Katja Ermitsch
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Ankunft in Varanasi

Unser heutiges Ziel auf dem Weg nach Shillong ist Varanasi, eine der ältesten Städte Indiens und die heiligste Stadt des Hinduismus.

Auf den Weg dorthin erleben wir im Ansatz die wirklich arme Seite Indiens. Als wir in einer kleinen Stadt an einer Tankstelle halten, werden durch unser Erscheinen einige Straßenkinder angelockt, das Älteste nicht mehr als acht Jahre alt. Wie so viele Kinder zuvor wollen sie die Catan Rikschas aus nächster Nähe sehen und beobachten, wie wir den Tank auffüllen. Jedoch werden sie immer wieder vom Tankstellen-Besitzer weggejagt. Zum Schluss sogar mit einem Knüppel. Kathy kann ihnen gerade noch ein paar Kekse geben, die sie gierig und freudig annehmen, bevor der kleine Trupp endgültig aus unserem Sichtfeld verschwindet.

Als wir am Nachmittag in Varanasi ankommen, begrüßt uns die Stadt mit einer unglaublichen Hitze. Nichtsdestotrotz sprüht sie nur so vor Lebendigkeit (und Verkehrschaos). Gleich am Abend machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Nahe dem Ganges finden wir eine Marktstraße mit allerlei Dingen, die das indische wie touristische Herz höher schlagen lässt: Gewürzwagen, Seiden- und Schmuckstände, Kühe, ;) Straßenimbisse, eine Schmiede, ein Schneider, noch mehr Kühe ...

Morgen werden wir noch eine kleine Boots-Fahrt entlang des Ganges unternehmen, um dann weiter Richtung Nordosten zu fahren. Noch drei Tage bis wir das erste Projekt von Childaid Network besuchen werden. Wir freuen uns drauf!

Christian Boochs
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Fernab der indischen Autobahnen

Nachdem gestern unsere Rikschas auf Herz und Lunge geprüft und gewartet wurden, können wir heute mit ruhigem Gewissen weiter Richtung Osten fahren. Unsere Motoren schnurren seit heute morgen um 07.30 Uhr mit dem Ziel Fatehpur, östlich der Metropole Kanpur.

Wir verlassen also Agra mit tollen Erinnerungen und entdecken die wahnsinnig schönen Landschaften des indischen Hinterlands mit vielen Getreidefeldern und einer fast schon vergessenen Industrie - der Produktion von Lehmsteinen.

Nach den ersten knapp 100 Kilometern auf langweiligen Highways entscheiden wir uns für die indische Version der Landstraße, was sich als sehr empfehlenswert herausstellt. 

Jedes noch so kleine Dorf zeigt sich uns von einer angenehmen Seite: freundlich winkende Menschen und viele faszinierte Kinderaugen, welche wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben auf Europäer trafen. So war es auch selbstverständlich, dass jeder noch so kleine Stopp zum Getränkekauf ein Erlebnis für die Dorfgemeinschaft wurde.

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In einem der Dörfer führte das sogar so weit, dass teilweise die Hauptstraße blockiert war und die Polizei den Weg freimachen musste.

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Für uns war es ein tolles Erlebnis und den Kindern machten wir bereits eine große Freude, wenn wir uns auch nur mit ihnen unterhalten konnten.

Da wir bereits Experten im Fahren bei Nacht sind, war es für uns auch nicht neu, dass wir unsere heutige Route wieder bei Nacht beenden würden. Wir steckten nämlich zu Beginn der Dämmerung mitten im Stau fest. Der Grund des Staus war aber nicht etwa ein Unfall, sondern abgestellte Lastwagen auf zwei der drei Spuren. Nach einigem Rangieren der Fahrzeuge war schließlich eine Spur frei und wir konnten auch die letzten 10 Kilometer bewältigen. So sind wir endlich angekommen im kleinen Fatehpur und die beiden Erkenntnissen des Tages sind:

- Meide die Highways in Indien 

- Unterhalte dich mit Kindern und mache sie glücklich

Wenn auch ihr die Kinder und unsere Hilfsprojekte unterstützen möchtet, findet ihr unter folgendem Link die Möglichkeit bereits mit kleinen Beträgen, große Dinge zu realisieren:

[http://www.catan.de/fuer-fans/catan-events/catan-rickshaw-run-2015#spenden](http://www.catan.de/fuer-fans/catan-events/catan-rickshaw-run-2015#spenden)

Katja Ermitsch
Of CATAN
On the The Rickshaw Run 2015 (April)

Noch mehr Agra

Wir entscheiden uns, noch einen Tag länger in Agra zu bleiben. Zu viel gibt es zu tun, bevor es auf das unwegsame Gelände Richtung Shillong geht. Einige von uns planen die weitere Route, andere kümmern sich um die nächste Übernachtungsmöglichkeit oder werkeln an einer kleinen Überraschung für unsere Catan-Fans. :D

Ganz oben auf unserer Liste steht jedoch der Besuch des Highlights Agras - das Taj Mahal! UNESCO Weltkulturerbe, inoffiziell eines der sieben neuen Weltwunder und Anziehungspunkt vieler frisch verliebter Pärchen. ;) Im Morgengrauen, kurz nach fünf Uhr laufen wir los, um möglichst wenig anstehen zu müssen und um es im Licht der aufgehenden Sonne zu sehen. Wir haben Glück und sind tatsächlich eine der Ersten.

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Der Anblick des fast nur aus weißem Mamor bestehenden Mausoleums ist spektakulär. Ein kleiner Park vor dem Gebäude lädt zum Verweilen an. Und so können wir kaum aufhören das Taj Mahal aus jedem Winkel ausgiebig zu bestaunen und zu fotografieren.

Die eintägige Atempause tut uns nicht nur gut, sondern gibt uns ebenso die Gelegenheit, unsere Rikschas zu überprüfen. Seit gestern Mittag machte die Rikscha von Arnd, Christian und mir seltsame Geräusche. So fahren Kathy und Christian zu einem Mechaniker-Markt, so seltsam dies klingen mag. :D Wie sich dort herausstellt, ist der Zwischencheck dringend notwendig: Keine 300km hätten wir es mit unserem Gefährt weiter geschafft. Zu stark haben sich bereits Teile des Getriebes abgenutzt. Auch ein Ölwechsel ist dringend notwendig. Da der Motor schlecht zu erreichen ist, kippt das Mechaniker-Duo kurzerhand unsere Rikscha an. Mit einer Spritze wird das Getriebeöl eingeführt.

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Wieder zeigt sich, wie unglaublich hilfsbereit und freundlich die Inder sind. Da die OP an unserer Rikscha sehr lange dauerte - immer wieder müssen die "Gesellen" passendes Werkzeug beschaffen - ist es schon spät am Abend, als unsere Rikscha wie am Schnürchen läuft. Nur ungern möchten wir nun mit den anderen 3 Rikschas um diese Zeit noch tief in die Stadt fahren. Kurzerhand kommt das Mechaniker Team zu uns ins Hotel, um sich dort unsere Rikschas anzusehen.

Dies bestärkt uns in unserer Sache, etwas Gutes für benachteiligte Randgruppen in Indien zu tun. Dass man mit wenig Geld, einiges bewirkt werden kann, zeigen die Projekte von Childaid Network. Was genau sie tun, erfahrt ihr hier: [http://childaid.picblog.net/projekte](http://childaid.picblog.net/projekte)

Katja

Arnd

Christian

Benjamin

Dies ist ein Joint-Venture von Catan zusammen mit ihren Partnern vom Kosmos Verlag und von Mayfair Games, um mit dieser Fahrt die Arbeit von Childaid Network in Indien zu unterstützen.

Childaid Network

Childaid Network engagiert sich für eine bessere Zukunft für sozial benachteiligte Kinder in Südostasien, die Ärmsten der Armen. In Zusammenarbeit mit einheimischen Partnern errichtet die Stiftung Modellprojekte, die sie zwecks Erfolgssicherung persönlich begleitet.

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