An der Chinesischen Grenze (200 km entfernt) Richtung Norden.... Vor uns standen, 300km "solide" Asphaltstraße und 700km bumpy road. Nach vielen gequälten Stunden am Steuer oder auf den Beifahrersitzen kamen wir in Semey an. Von Unterwegs gibt es jedoch nicht viel zu berichten.
Zwei Nächte in Almaty ... So leicht findet man am Rand einer Großstadt keinen Campingspot. Nach langem herumirren lud uns ein lokaler Spirituosenimporteur in sein neugebautes Haus ein. Mit ein paar Must-See Tips verließ er uns gestärkt am nächsten Morgen in der Großstadtduschgel. First Stop: Keilriementausch für 15 Euro und dann auf zum Shymbulak, das lokale Skigebiet. Der Abschluss war der Besuch im Arsana Wellness & Spa (: Wo jeder mal von einem kasachischen Pfedemetzger (Wolle's Aussage) durchgeknetet wurde.
Abends um 8 Uhr eine Unterkunft suchen ist nicht besonders empfehlenswert. Nach 5 Versuchen gaben wir auf und fuhren unseren 4 Mann zum Flughafen und bauten 2 Uhr Nachts im nächstgelegen Stadtpark die Zelte auf.
Nach unserem Aufenthalt in Samarkand wollten wir dann den Grenzübertritt nach Kasachstan in Angriff nehmen. Vorher sollte unser Ulf aber noch in den Genuß einer professionellen Wäsche im kleinen Örtchen Chinoz kommen. Die Mitarbeiter der Autowäscherei organisierten uns jemanden, der Englisch sprach, uns durch die Stadt führte und was zu Essen spendierte. Es gab guten alten Phlov (Reis mit Gemüse, Fleisch und Rosinen).
So gestärkt kamen wir zur Grenze wo auf usbekischer Seite zum ersten mal unser gesamtes Gepäck durchleuchtet wurde (sogar die Ersatzreifen!). Auf dem Weg zur kasachischen Seite stahlen wir uns geschickt an den wartenden LKWs vorbei. Die kasachischen Grenzbeamten verstanden kein Englisch, weswegen sich die Kontrollen als ganz unterhaltsam erwiesen. Uns darauf hinzuweisen, dass er gern bestochen werden würde, schaffte einer der Beamten jedoch ganz gut. Was Markus aber durch konsequentes Dummstellen bis es ihm zu blöd wurde umging.
In Kasachstan angekommen fanden wir einen wunderbaren Campspot in der Nähe eines großen Sees. Dort machten wir ein Lagerfeuer und nutzten die Gelegenheit am nächsten Morgen ein Runde zu schwimmen. Anstatt dann den Weg, auf dem wir gekommen waren, zurückzufahren versuchten wir den See zu umrunden. Was zu der skurrilen Situation führte, dass wir einen Landwirt auf seinem Acker fragten wo es denn hier nach Almaty gehe.
WOW! So schön ist Samarkand! Nach unzähligen Schläglöchern sind wir in Smarkand angekommen. Wir hatten das Glück in einer kleiner Pension zu landen, deren Besitzer ein ausgebildeter Touristenführer ist. Er und seine Familie betreiben diese kleine Pension erst seit Januar diesen Jahres. Er führte uns zu den historischen Gebäude vom Samarkand, die die Geschichte von Amir Timur und seinen Enkel Ulugh-Bek erzählen. Wir besichtigten Regidtan im Herzen vom Samarkand. Die dort gebauten Medresen, waren die Universitäten des 14. und 17. Jahrhunderts. Wir waren erstaunt von der Schönheit dieser Gebäude. Ein orientalischer Traum aus 1001er Nacht. Die gemeinsame Geschichte des kriegerischen Timur verbindet die zentralasiatischen Länder Turkmenistan, Usbekistan und Kasachstan. Wir sind immernoch begeistert von der reichen Kultur und Architektur dieser Epoche und dass dieses historische Erbe erhalten und belebt ist!
Noch ein paar Eindrücke aus Turkmenistan
Nach der Werkstatt fuhren wir entlang des Amu Darya Flusses Richtung Khiva. Nach der Wüstendurchquerung in Turkmenistan ein ganz angenehmes grünes Bild. Der Fluss speist die umliegenden landwirtschaftlichen Betriebe, wo Gemüse, Obst und sehr sehr viel Baumwolle angebaut wird. Er ist auch ein Zufluss des Aral See wo man einige schreckliche Geschichten dazu hört.
Die Schlafplatzsuche gestaltet sich am Anfang ein bisschen schwierig bis wir ein paar Locals in der Dunkelheit gefragt haben wo ein guter Spot sei. Die brachten uns zu einem Vogelbeobachtungsturm, einer der besten Schlafplätze bisher.
In Khiva war zufällig das melons and flowers festival als wir da waren. Wie ein Erntedankfest nur skurriler. Sonst ist der Ort eher sehr touristisch geprägt. Weiter ging es mit einem Nachtstopp in Bukhara nach Samarkand.
Die Strecke ist gut ausgebaut und man fährt an riesige Weizenfelder vorbei.
Ps. Unser Essen bestand seit Turkmenistan hauptsächlich aus Schaschlik, Zwiebel, Brot und Tomaten Gurken Salat. Ach Wassermelonen auch (;
Die letzten Kilometer in Turkmenistan waren auf der Rücksitzbank doch sehr hart, da wir ständig durchschlugen. So entschieden wir uns mal wieder für einen Besuch in einer Fachwerkstatt für Dämpfer und Federn in Nukus. Er hatte auch schon etwas für uns in petto. Zwei Ballone, die in die Federn kommen und somit das Auto etwas höher bringen und wir nicht mehr durchschlagen. Made in Russia, was sonst.
Ps. Fazit nach ca. 2000 km hält immer noch gut und es gibt ein schönes nachschaukeln auf der Rücksitzbank nach den Schlaglöchern.
Das Internet! Das Internet! Ein Hoch auf das Internet! Nach einer sehr abenteuerlichen Überfährt mit der Fähre von Baku nach Turkmenbashi in Turkmenistan, haben wir in Usbekistan wieder Zugriff auf das Internet. Als wir in Baku, am 04.08 in den Fährhafen fuhren, freuten wir uns noch weil wir einen der letzten Plätze ergattern konnten. Die überfährt sollte 12 Stunden dauern. Als wir jedoch nach 4 Stunden fahrt in der Nähe von Baku ankerten, dämmerte uns langsam, dass diese Überfahrt zu einer absoluten Tortur werden würde. Nach 2 vollen Tagen Stillstand und echt schlechtem Essen, beruhigte sich das Kaspische Meer und wir konnten endlich nach Turkmenistan übersetzen. An einem komplett neu gebauten, pompösen, überdimensionierten Prachthafen angekommen, bekamen wir der ersten Eindruck was uns in diesem Land erwarten würde. Nach 12 STUNDEN!!!! Grenzkontrolle und unzähligen Rechnungen und Dokumenten später, konnten wir schließlich den Hafen verlassen. Ein echter Bürokratiewahnsinn!
Draußen angekommen wurden wir erstmal dazu aufgefordert uns zu beeilen (dawai dawai!). Das war natürlich etwas befremdlich nachdem wir 12 Stunden an irgendwelchen Schaltern warten mussten. War aber anscheinend dem Fakt geschuldet, dass der Präsident zu Besuch kommen sollte.
Wir fuhren dann erstmal zum nächsten Restaurant, wo wir etwas aßen und uns ein wenig ausruhten. Danach gings weiter nach Balkanabat. Dort verbrachten wir die erste Nacht in Turkmenistan. Als wir spätabends noch ein wenig die Stadt erkunden wollten wurden wir allerdings von einem eigentlich sehr freundlichen Polizeibeamten zu unserem Hotel zurückbegleitet.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Asgabat, der turkmenischen Hauptstatdt. Auf der Straße wurden wir ständig gegrüßt und die Menschen waren allgemein extrem freundlich. Es schien als würden sich die Leute darüber freuen, dass wir sie in ihrem Land besuchten. Eigentlich nicht verwunderlich bei angeblich nur 7000 Touristen im Jahr. In Asgabat sah man sehr deutlich wofür das Geld aus dem Gasexport fließt: In riesige Parks (mitten in der Wüste) und pompöse, fast ausschließlich weiße Prachtbauten. Etwas weiter entfernt vom Stadtzentrum waren die Wohnverhältnisse allerdings nicht mehr ganz so schick.