Beach hopping
Endlich haben wir die großen Städte hinter uns. Unter dem monotonen Dröhnen des Zweitakters bewegten wir uns die letzten Tage vom Bundesstaat Maharastra über Goa nach Karnataka. Angetrieben von einem ehrgeizigen Zeitplan und dem Wunsch nach Strand und Meer erfuhren wir schnell viele Kilometer durch die abwechslungsreiche Landschaft. Wir kämpften uns über schlaglochübersähte Serpentinen, durch üppig bewaldete, roterdige Mittelgebirge, die uns fahrtechnisch erfreuten und unser Herz war erfüllt von Stolz über das Durchhaltevermögen unserer Rickshaw. Bis auf einen kleinen Motorschaden war nichts weiter....
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Nach dem Grenzübertritt nach Goa veränderte sich die Piste schlagartig zur astreinen, perfekt geteerten Straße. Auf einmal säumten riesige Plakatwände die Landschaft, Casinos warben um Kundschaft und die Strände waren bevölkert von Rentnern, Althippies, Ferien-Aussteigern, russischen und britischen Pauschaltouristen sowie von indischen Badehosenmodels.
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Der Strand bot außerdem nervtötende, dreigeschoßige Diskotempel, die üblichen Souviniers "Made in China" und Restaurants mit Pizza, Burger und Schnitzel auf der Speisekarte. Trotz des Trubels erfreuten wir uns einfach am frischem Fisch und kaltem Bier mit Blick auf das traumhafte Arabische Meer. Nach dieser Kur sind wir Fit für die letzten 700 Kilometer.
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On the road
Das neue Jahr und der Start des 2012er Rickshaw Run begann für Alex mit einem brutalen Kater. Also übernahm Harry pflichtbewusst den Lenker für die ersten Kilometer bis zur wunderschönen Wüstenstadt Pokaran. Mitten an der Hauptstraße dieses geschichtsträchtigen Ortes (1998 wurden hier die ersten indischen Atombomben unterirdisch getestet) übernachteten wir auf bequem auf alten ÂTischen in einem Gebäude, dass an einen verrotteten Gefängnisrohbau errinerte.
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Voller Tatendrang starteten wir deshalb am nächsten morgen schon um 7 Uhr. Bis zum Mittag waren die Straßen wieder in einer Qualität wie daheim und die wüstenartige Landschaft flog an uns vorrüber bis kurz vor Jodhpur. Dort begannen die Schlaglöcher und es wurde holpriger. Die Ausbeute nur des Nachmittags des zweiten Tages war:
1. Kaputter und komplett verstopfter Vergaser (Benzinfilter war zudem falschherum eingebaut)
2. Benzinhahn ließ sich ganz rausziehen (???) aber nicht mehr benutzen
3. Platten hinten rechts
4. Auspuff abgefallen
5. Handschaltung wollte uns nur den ersten Gang erlauben
![http://rickshawrun12w.theadventurists.com/team_website_resources/5594/rickshaw_damn.JPG](team_website_resources/5594/rickshaw_damn.JPG)
Also folgten fünf Stunden bei fröhlichen indischen Mechanikern in zwei Werkstätten. Erst in der Abenddämmerung erreichten wir unser Hostel, aber dafür mit einer brandneuen Rickshaw. Leider mussten wir die Besichtigung des berühmten Forts auf einem Felsen in mitten der Stadt ausfallen lassen. Nach erholsamen sieben Stunden Schlaf und einer elefantösen Begegnung im Hof des Hostels, brachen wir am dritten Tag zur Weiterfahrt Richtung Süden auf.
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Die nächsten drei Tage ging die Reise weiter über Pali, Sirohi, Palanpur, Ahmadabad und Vadodara vorbei an endlosen Raststätten, Fabriken und Ziegelbrennereien, lieblich eingebettet in Gemüsefelder. Um eine indische Autobahnfahrt spannender zu machen, wird hier nicht nur jedes Verkehrsmittel zugelassen (Kamelkarren, Mopets mit biszu fünf Personen, Fußgänger, etc...) sondern sind auch Kreisverkehre, Zebrastreifen, Stoppschilder und Gegenverkehr vorzufinden. Außerdem sollte man die heiligen Kühe beachten, da diese gerne die frisch gepflanzten Blumen des Mittelstreifen verspeisen und somit die Straße überqueren. Genau diese dornigen Blumen trugen auch die Schuld an unserem Platten. Ob da nicht die indische Reifenlobby an dem Bepflanzungsplan mitgewirkt hat?
Aber bei all diesem Chaos hier, die Inder sind immer fröhlich, gut gelaunt und tauchen innerhalb von Minuten mindestens im Dutzend auf. Jeden abend sucht uns ein Muskelkater heim, denn wir winken aus unserer Rickshaw wahrscheinlich ähnlich oft wie damals Johanns Paul beim Besuch in Polen.
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Ankunft und Rickshaw pimping
Eine recht lange und ermüdende Zugfahrt hat uns von Delhi nach Jaisalmar geführt. Eine kleine Stadt mitten in der Wüste mit schönen alten Tempeln, einem Fort, vielen Kamelen und, wie überall in Indien, vielen heiligen Kühen.
![dsc04673_1](ulimages/userstore/59247/dsc04673_1.jpg "dsc04673_1")
Natürlich sind wir umgehend zu unserer Rickshaw gefahren und haben angefangen sie zu pimpen: Alex hat unser Logo gemalt und Harry hat die großzügigen Spender mit Namen verewig, so dass sie uns auf der Reise begleiten werden. Außerdem haben wir an unsere kleine Batterie eine Stereoanlage und Boxen angeschlossen.
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Die anderen Teams waren auch sehr fleissig, viele schön bemalte und geschmückte dreirädrige Mopets sind auf einem Platz etwas ausserhalb der Stadt aufgereiht.
![dsc04681_1](ulimages/userstore/59247/dsc04681_1.jpg "dsc04681_1")
In ein paar Stunden ist Neujahr und wir werden gleich zu einer Festivität in einem alten Palast aufbrechen um standesgemäß zu feiern.
Morgen geht es dann endlich los. Starten werden wir mit einer Parade durch die Stadt um uns von den immer freundlichen und neugierigen Einheimischen zu verabschieden. Dann sind wir auf uns gestellt. Unser erstes Ziel wird 270 km weiter südlich Jodhpur sein...
Wir wünschen ebensoviel Spaß und einen guten Rutsch!
Auf der Suche nach sauberem Wasser!
Moin moin!
Wir werden hier von unserer Reise quer durch Indien berichten. Gleichzeitig möchten wir die Gelegenheit nutzen, Spendengelder für eine Wasseraufbereitungsanlage in Indien zu sammeln.
Das Wichtige also zuerst: Wir unterstützen das 'Frank Waters Project'. Frank Waters hat es sich zum Ziel gemacht, der armen indischen Landbevölkerung Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen und so die vielen durch verschmutztes Wasser verursachten Infektionskrankheiten einzudämmen. Falls es Dich interessiert, kannst Du unter [http://www.frankwater.com/](http://www.frankwater.com/) mehr erfahren. Frank Waters ist übrigens eine eingetragene Wohltätigkeitsorganisation aus England - der wir vollkommen vertrauen.
Falls Du also Geld Spenden möchtest, klicke einfach links auf den 'Donate'-Button. Wir freuen uns über jeden Euro und bedanken uns schon mal recht herzlich im Voraus!
Nun zu unserer Reise: Wir wollen auf einer motorisierten Rickshaw innerhalb von knapp drei Wochen etwa 2500 Kilometer zurücklegen. Wir starten am 01.01.2012 in Jaisalmer - das ist im Nordwesten Indiens in der Wüste Rajastahns, nur etwa 100 Kilometer von Pakistan. Nach 27 Platten, 54 abgefallenen Auspuffen und wahrscheinlich 177 gebrochenen Federungen wollen wir schließlich Cochin erreichen, gelegen ganz im Süden Indiens an der Küste Keralas.
Unser Gefährt ist eine alte, dreirädrige Rickshaw mit unglaublichen 145 cm³ und 7 PS. Da sie kaum über 50 km/h fährt, ist sie bestens geeignet für die vielen Schlaglöcher auf den indischen Straßen...
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